Lebensräume für Insekten
Liebe Altenholzer,
die Nachricht vom dramatischen Rückgang der Insekten ist offenbar angekommen. Auch wenn manch einer von Ihnen viele dieser „Krabbeltiere" wie Sandlaufkäfer, Ameise, Grabwespe oder Holzbiene gar nicht an sich heranlassen möchte, ist das Bewusstsein gestiegen, wie wichtig sie für die Lebensvorgänge um uns herum sind. So wächst die Bereitschaft, sich immer mehr Blühpflanzen in den Garten zu holen, damit die Insekten durchgehend von März bis Oktober immer Nahrung finden.
Die Honigbiene war ein gutes Zugpferd, unser Bewusstsein für die Insekten zu schärfen. Denn Honig als gesundes Lebensmittel ist beliebt. Doch die Honigbiene wird vom Imker betreut. Er bringt ihre Kästen zu ertragreichen Nahrungsquellen, kümmert sich darum, dass sie dort auch Wasserstellen findet und versorgt sie im Winter.
All die vielen anderen Insekten müssen sich allein um alles kümmern. Sie brauchen außer Nahrung und Lebensraum, den sie nun in unseren Gärten finden, auch Niststellen, um für die nächste Generation zu sorgen. Selbstgebaute oder gekaufte Insekten-Nisthilfen bieten, was die Tiere benötigen: Mulden, Rillen, Löcher, Totholz, Steine, Wärme und Schutz vor Nässe.
Diese Hilfen kann Ihr Garten auch ohne oder zusätzlich zu Nisthilfen bieten. Natürlich nicht im „verlängerten Wohnzimmer" auf der Terrasse oder dem Schaurasen. Doch im Drumherum ist so manches möglich: jeder Schuppen hat z.B. Ritzen, Spalten, schützenden Dachüberstand.
Besonders die Nordseite im Garten lässt sich mit Steinen und Kies gestalterisch aufwerten. Sie ist nach Süden offen, wird von der Sonne beschienen. So entstehen Wärmeinseln, die für die Insekten Hohlräume unterschiedlichster Art bieten. Sie nutzen sie wie Mauerritzen oder Felsspalten, graben je nach Art Gänge hinein oder tragen Totholz ein. Kleingetier wie Mäuse wiederum schätzen solche Steinhaufen als sicheren Ausgang für ihre unterirdischen Gänge. Für Garten- und Ackerhummeln bieten diese Ausgänge dann die benötigten Erdlöcher. So ist mit der Steininsel in Ihrem Garten ein wertvoller Kleinlebensraum für Insekten entstanden.
Für den AKU
Helga Tewes