Der Giersch

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

die Reihe der Frühblüher im Garten ist nun schon bei den Tulpen angekommen. Altenholzer Stiefmütterchen bieten außer Hummeln jetzt auch den Wärme liebenden Bienen Nahrung. Das Grün der Stauden wächst sichtbar, je nach Blütezeit der Staude schauen erste Triebe aus dem Boden oder das Grün steht schon kräftig hoch.

Genauso unaufhaltsam sprießt leider auch, was wir nicht im Garten haben wollen. Wenn es dabei um Giersch geht, sprechen selbst überzeugte „Wildkraut-Anhänger" von Unkraut. Denn Giersch gehört zu den Wurzelunkräutern, d.h. er vermehrt sich fast ausschließlich über Ausläufer im Boden, die sich vielfach verzweigen und bis zu 1m lang werden. Seine Ausläufer sind dünn und besonders im Jungstadium brüchig. Diese dünnen Ausläufer finden immer noch eine Lücke im Wurzelwerk anderer Pflanzen, und weil sie brüchig sind, lassen sie sich in schwer zugänglichen Bereichen auch schlecht entfernen.

Außer der Funktion, die Pflanze zu vermehren und zu verbreiten, haben die unterirdischen Ausläufer noch die Aufgabe, Nährstoffe zu speichern. So schafft sich der Giersch die unangenehme Fähigkeit, auch aus abgebrochenen Wurzelausläufern eine neue Pflanze emporzutreiben.

Giersch liebt grundwasserfeuchte, lehmige, stickstoffhaltige Böden, die nicht regelmäßig bewegt werden. In Gemüsebeeten werden Sie ihn also kaum finden. Doch in Rabatten mit Blumen, die sich selbst versäen sollen, unter Büschen, Hecken und Bäumen müssen Sie immer mit ihm rechnen.

Aus den genannten Eigenschaften ergeben sich drei Wege zur Bekämpfung:

Arbeiten Sie befallene Bereiche so geduldig durch, dass möglichst keine Ausläufer im Boden bleiben. Befallene Stauden müssten Sie notfalls herausnehmen, von Erde befreien, gegebenenfalls sogar ausspülen.

Reißen Sie alle oberirdischen Teile ab, behalten Sie den Bereich scharf im Auge und wiederholen Sie das Abreißen, sowie sich ein neuer Trieb zeigt, bis die gespeicherten Reserven in den Ausläufern im Boden sich erschöpft haben, weil sie keinen Nachschub aus den oberirdischen Teilen bekamen.

In neu angelegten Gärten oder Bereichen setzen Sie zuerst Kartoffeln in gut gelockerten Boden. Beim Häufeln wird der Boden wieder bewegt. Das Blattwerk der Kartoffeln beschattet den Boden dicht. Zur Ernte wird der Boden noch einmal bewegt. Das mag Giersch nicht.

Alle drei Methoden kombiniert erhöhen den Erfolg, machen aber Mühe!

Für den AKU
Helga Tewes