Vorbereitung auf die Winterruhe

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

den Strauchschnitt zum Abschluss dieser Gartenarbeit können Sie für die Abfuhr am 22. November gebündelt bereit legen. Doch die Blätter fallen je nach Pflanzenart und Wetterlege in Raten über Wochen verteilt. Sie bleiben auch dort nicht liegen, wo sie ankommen, sondern wechseln ihre Lieblingsplätze je nach Windrichtung. Durch Feuchtigkeit kleben sie zusammen, werden rutschig auf glattem Untergrund und pappig auf dem Rasen. So vergessen wir schnell, dass das fallende Laub gut ist für Pflanzen, Tiere und Boden.

Ein Heer von „Bodenbearbeitern" macht sich über die Laubstreu her und baut die tote Biomasse langsam ab. Eine große Anzahl von Zersetzern ist am Werk, z.B. Asseln, Saftkugler und Springschwänze leben von den anfallenden Abfallstoffen. Ameisen, Hundertfüßler und Weberknechte z.B. leben indirekt von dieser Abfallbeseitigung. Zu diesen mit bloßem Auge erkennbaren Laubstreu- und Bodenorganismen kommen Milliarden von Mikroorganismen, die im Boden ebenfalls vom Abbau organischer Totstoffe leben, z.B. Amöben, Strahlenpilze und Wimpertierchen. Unter einem Hektar Natur belassener Bodenschicht leben bis zu vier Tonnen Bodenorganismen, die zur Humusbildung beitragen.

In unseren Gärten haben wir nur wenige Flächen, auf denen dauerhaft Laubschichten liegen können: unter Sträuchern und Hecken, zwischen Stauden und um Baumstämme. Bewältigen wir das Laub also mit Gelassenheit: Zur Verkehrssicherung auf gepflasterten Wegen und Plätzen am besten kurz vor dem Regen. Unter Hecken und Sträuchern verteilt wird es dann dort nass und bleibt sicher liegen. Auf dem Rasen behalten wir das Laub vor allem im Auge. Erst Dauerschichten trotz wechselnder Winde in Rasenecken müssen entfernt werden. Auf Baumscheiben und um Rosen helfen kurze Zweige des Strauchschnitts, das schützende Laub zu halten. Auch im Staudenbeet verfängt sich viel Laub, wenn Sie Verblühtes und Fruchtstände stehen lassen.

Während sich die Laub abwerfenden Gehölze zur Winterruhe begeben, verdunsten die „immergrünen" Gewächse auch in dieser Jahreszeit über Blätter und Nadeln und benötigen Wasser im Boden, um nicht auszutrocknen. Mit einer Laubschicht halten Sie den Boden darunter feucht und möglichst auch frostfrei, so dass die Wurzeln der „Immergrünen" die Feuchtigkeit auch aufnehmen können.

Für den AKU
Helga Tewes