Filmabend mit Kay Gerdes am Freitag, dem 11. November 2016 ab 17.00 Uhr

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Filmabend gerdesAm Freitag, dem 11. November 2016, zeigt der Altenholzer Kulturkreis im Ratssaal des Rathauses in Altenholz-Stift drei Filme von Kay Gerdes und Jess Hansen über Schleswig-Holsteiner in ungewöhnlichen Berufen. Sie suchten Menschen, die auch noch im 21. Jahrhundert 365 Tag im Jahr in und mit der Natur leben. Es reizte die beiden Filmemacher vor allem die Fragestellung, was das für Menschen sind, die heute noch diesen archaischen Berufen nachgehen. Wie läuft ihr Leben und ihre Arbeit im Wechsel der Jahreszeiten ab? Es galt nur zu beobachten, nichts zu inszenieren, um so ein möglichst authentisches Dokument zu schaffen.

17.00 Uhr Wanderschäfer

Ein Jahr lang begleiteten Kay Gerdes und Jess Hansen John Kimmel und seine Herde. Er gehört zu den ganz wenigen Wanderschäfern in Schleswig-Holstein. Vor allem im Dienst des Naturschutzes beweidet er mit seinen Tieren Moore und Heideflächen. Der Film zeigt, dass der Beruf des Wanderschäfers auch in der heutigen Zeit viel vom ursprünglichen Leben in und mit der Natur bewahrt hat. Aber es wird auch deutlich, dass die weit verbreiteten romantischen Vorstellungen über das Leben des Schäfers zum großen Teil falsch sind. Es ist ein harter Beruf, der ständige Konzentration erfordert und bei dem für kontemplatives Schauen in die Natur kaum Zeit bleibt.
Länge: 57 Minuten

18.30 Uhr Zirkus

Es war einmal ein Chemielaborant, der lebte glücklich und zufrieden mit seiner Frau irgendwo im Ruhrgebiet. Das einzige, was etwas ungewöhnlich war, das war seine ausgeprägte Begeisterung für das Feuerschlucken und das Zirkusleben. Immer wieder besuchte er Vorführungen, versuchte einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und vor allem jemanden zu finden, der ihn in die Kunst das Feuerschluckens einweihen könnte. Doch so richtig fand sein Anliegen keinen Anklang. Niemand wollte ihm seine Geheimnisse offenbaren.
Da beschloss der Chemielaborant eines Tages genervt, selbst einen Zirkus aufzumachen, damit er endlich das alles erleben könnte, wovon er so lange geträumt hatte. Das war im Jahre 1988. Er und seine Frau gaben ihre gut bezahlten Jobs auf, kauften sich ein kleines gebrauchtes Zirkuszelt einen Wohnwagen und begannen ihr Zirkusleben.
Inzwischen sind über 20 Jahre vergangen und der Zirkus Hecker ist fast das ganze Jahr in Schleswig-Holstein unterwegs.
Durch Zufall entdeckten Kay Gerdes und Jess Hansen Harald Hecker und seine Frau Barbara in ihrem Winterlager irgendwo auf einer abgezäunten Wiese an der B 77. Dort standen sie, ein Wohnwagen, einige Zirkuswagen, ein Zelt, ein Sattelschlepper und ein alter Mercedes. In einem kleinen Freigehege stehen ein Esel, ein Zebu und einige Ziegen. Mehr Säugetiere haben sie nicht und in einem selbstgebauten fahrbaren Terrarium hält Harald Hecker zwei Krokodile und einige andere Reptilien. Hier im Winterlager wird die neue Saison vorbereitet, werden Akrobatikübungen trainiert, Tierdressuren erarbeitet. Auch das gesamte Privatleben spielt sich hier ab.
Über ein Jahr lang haben Kay Gerdes und Jess Hansen die Heckers mit der Kamera quer durch Schleswig-Holstein begleitet.
Länge: 58 Minuten

20.00 Uhr Berufsjäger

Christopher von Dollen ist Mitte Dreißig, verheiratet, hat zwei Kinder und ist einer der ganz wenigen Berufsjäger in Schleswig-Holstein. Er ist Mitarbeiter des Landesjagdverbandes und betreut ein Lehr- und Hegerevier an der Eckernförder Bucht. Über ein Jahr lang waren Kay Gerdes und Jess Hansen dem Jäger auf der Spur. Sie begleiteten ihn bei der Jagd auf Hase, Fasan und Ente. Sie beobachteten ihn beim Hundetraining, bei der Führung von Schulklassen durch sein Lehr-Revier, bei Waldarbeiten und bei der großen Gesellschaftsjagd auf Reh- und Damwild. Warum hat Christopher von Dollen diesen Beruf ergriffen, was sind seine Motive, wie wird seine Arbeit in der Öffentlichkeit aufgenommen? Das sind Fragen, denen der Film nachgeht. So entstand das ausführliche Portrait eines Jägers und seiner Arbeit, bei dem es den Autoren vor allem darum ging, einen unverstellten Blick auf den Jägerberuf zu liefern, der nichts verunglimpft aber auch nichts beschönigt.
Länge: 57 Minuten

Zwischen den drei Filmen besteht die Gelegenheit zum Austausch. Kay Gerdes steht den ganzen Abend für Fragen zur Verfügung. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Eintritt pro Film 5,- €, für alle drei 13,- €.
Keine Ermäßigungen.