Ein Überwinterungsplatz für nützliche Gartenbewohner

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

wenn die Tage kürzer und kühler werden, ist der richtige Zeitpunkt, um den Garten auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Mit Ihren Bündeln zur Strauchgutsammlung am 24. November haben Sie die groben Arbeiten hinter sich gebracht. Nun können Sie vor dem ersten Frost nützlichen Gartenbewohnern einen Überwinterungsplatz schaffen sowie die Beete für die kommende Saison herrichten.

Herbstlicher Großputz und übertriebener Ordnungssinn im Garten schaden der Tierwelt in unseren Siedlungen. Viele Gärten sind so eintönig und aufgeräumt, dass Igel und andere Kleintiere dort keinen überlebenswichtigen Schlafplatz für den Winter mehr finden. Gartenbesitzer können mit einfachen Mitteln Abhilfe schaffen. Verblühte Stauden sollten nicht im Herbst zurückgeschnitten werden, sondern bis zum nächsten Frühjahr im Garten verbleiben. Sie bieten in den Wintermonaten Nahrung für Vögel sowie Unterschlupf für Insekten und Spinnen. Insektenlarven, beispielsweise von nützlichen Wildbienen, überwintern häufig in den Stängeln. Vögel suchen die vertrockneten Pflanzen nach Samen und Raupen ab.

Wer anfallendes Laub und Schnittgut von Bäumen und Sträuchern im Herbst nicht komplett entsorgt, sondern zu Haufen aufschichtet, bietet Igeln und anderen Kleintieren einen sicheren Überwinterungsplatz. Laub ist kein Abfall, sondern eine hervorragende Einrichtung der Natur im Nährstoffkreislauf. Deshalb sollte man das Laub im Garten nicht komplett entfernen, sondern unter Hecken und Büschen sowie auf Blumen- und Gemüsebeeten verteilen. Die Laubschicht schützt den Boden und bietet Unterschlupf für Kleintiere. Bis zum Frühjahr können die Blätter langsam verrotten. Rechtzeitig zur neuen Gartensaison im Frühjahr lassen sich die Reste als natürlicher Dünger in den Boden einarbeiten. Um Zufahrten und Gehwege wegen Rutschgefahr laubfrei zu halten, sollte man unbedingt auf Laubsauger und -bläser verzichten. Die orkanartigen Windgeschwindigkeiten dieser Geräte stören das Bodenleben und wichtige Bodenfunktionen. Zudem benötigen sie viel Energie.

Wenn Sie das Säubern der Vogelnistkästen im Spätsommer nach Ende der Brutzeit verpasst haben, sollten Sie damit bis zum nächsten Frühjahr (Februar) warten, um mögliche Wintergäste nicht zu stören. Nistkästen erfüllen auch im Winter wichtige Funktionen, da sie einen schützenden Unterschlupf für überwinternde Vogelarten, Fledermäuse, Insekten und Haselmäuse bieten.

Birte Pankau
BUND Schleswig-Holstein, Projekt „Naturschutz in der Gemeinde"