Beschneiden der Blühsträucher

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

auch wenn wir auf den Sommer warten, genießen wir jetzt noch die für unsere Augen schönste Zeit des Jahres. Die frisch entfalteten Blätter geben den Bäumen je nach Art unterschiedliche Grünfärbungen, bevor daraus das Einheitsgrün des Sommers wird. Darüber hinaus ist Altenholz besonders außerhalb seiner Wälder reich an „Blütenbäumen" wie Eberesche, Felsenbirne, Flieder, Kastanie, Mehlbeerbaum, Traubenkirsche, Vogelkirsche, Weißdorn, Zierapfel.

In die Gärten geschaut, entdecken wir zahlreiche Blühsträucher wie z.B. Berberitze, Forsythie, Hartriegel, falscher Jasmin, rotblühende Johannisbeere, Kolkwitzie, Schneeball, Sommerflieder, Weigelie. Bei aller Freude an der Blütenpracht um diese Jahreszeit wird die Wuchsfreudigkeit der Sträucher in Hausgärten leicht zum Problem. Man meint dann leider, sich entscheiden zu müssen zwischen Blütenpracht und Wuchshöhe des Strauches.

Der Griff zur Heckenschere ist oft die schnelle Entscheidung. Die Sträucher werden „geköpft" und vielfach auch seitlich „in Form" gebracht. Damit ist dann die Mehrzahl der jungen Triebe, an denen die Sträucher im kommenden Jahr wieder geblüht hätten, verloren gegangen. Und weil Sie ein Grundprinzip der schnittverträglichen Gehölze nicht bedacht haben, ist ein zweiter Schnitt im Herbst - also erneute Arbeit – schon vorprogrammiert: An jeder Schnittstelle treibt der Strauch neu aus, bildet mehrere neue Triebe. Spätestens mit dem zweiten „Kopfschnitt" im Herbst haben Sie sich für das kommende Jahr blütenarme Pilzköpfe zugeschnitten.

Der einfache Ausweg, die Sträucher im Zaum zu halten, heißt: Verlegen Sie die Schnittstellen mit Astschere oder kleiner Baumsäge von Augenhöhe so weit wie möglich nach unten. Schneiden Sie dort jedes Jahr – oder sogar nur jedes zweite – gleich nach der Blüte 3-4 alte zu hohe Zweige tief unten aus dem Busch heraus. An diesen Schnittstellen bildet der Strauch dann neue Triebe, wird von unten dicht, aber nicht hoch. Im Herbst kürzen Sie dann höchstens einzelne Zweige, die zu lang geworden sind oder überhängen. So sparen Sie viel Arbeit und Abfall und erhalten sich vor allem die Blütenpracht Ihrer Sträucher.

Für den AKU
Helga Tewes