50 Jahre Volkshochschule in Altenholz
Ein Schmunzeln überkommt mich, wenn ich an die erste Zeit meines Englisch-Unterrichts denke. Auf Wunsch der Teilnehmer verlegten wir den Unterricht in die Wohnung eines Hochhauses in Altenholz-Stift. Der Hausherr holte jedesmal eine kleine Wandtafel aus dem Keller... Nach 1 ½-stündiger Arbeit kamen wir dann zu dem „gemütlichen" Teil des Abends. Wir plauderten über vieles ... jedenfalls kam ich .... erst sehr, sehr spät wieder heim."
So beschrieb Heinrich Zander, Initiator und erster Leiter der Altenholzer Volkshochschule, rückblickend den Beginn der VHS-Arbeit in Altenholz.
Der Ort hatte sich vom Bauerndorf zur modernen Stadtrandgemeinde mit kleinstädtischem Charakter entwickelt und nun war auch die Zeit für eine örtliche Volkshochschule reif. Die Bürger wollten keine Schlafstadt, sondern eine „geistig lebendige und attraktive Gemeinde", wie es 1989 Bürgermeister Siegfried Dallmeyer ausdrückte.
Heinrich Zander hatte bereits 1963 den Anstoß zur Gründung einer VHS gegeben und war mit dem Segen des damaligen Bürgermeisters Edgar Meschkat 1964 zur Tat geschritten.
Der sog. „Arbeitsplan" der Volkshochschule umfasste mit Englisch, Französisch, Nähen, Laienspiel, Tischtennis und Frauengymnastik zunächst ein bescheidenes Angebot, doch vergrößerte sich dieses dank der guten Resonanz sehr rasch.
1968 übernahm die Gemeinde Altenholz die Trägerschaft der bis dahin als Verein organisierten Volkshochschule, die sich zur zweitgrößten VHS des Kreises Rendsburg-Eckernförde und zu einer immer professioneller geführten Institution entwickelte.
Hatten Heinrich Zander und sein VHS-Nachfolger und Schulleiterkollege Rolf Krantz (1989-1995) dieses Amt mit viel Engagement und tatkräftiger Unterstützung der Schulsekretärinnen noch nebenberuflich ausüben können, war spätestens seit Mitte der 90er Jahren klar, dass dies nicht mehr zu schaffen war. So entschloss sich die Gemeinde im August 1995, den bisherigen Stellvertreter von Rolf Krantz, Carsten Haack, hauptamtlich als VHS-Leiter einzustellen und ihm neben der Städtepartnerschaftsarbeit auch die zahlreichen Kulturaktivitäten, u.a. die Leitung des Altenholzer Kulturkreises, anzuvertrauen.
2001 übernahm Dr. Ursula Dinse diese Funktion.
Unentbehrlich und mit einem stetig wachsendem Umfang waren in der Verwaltung Helmut Bögelein und schließlich Bettina Schwedt unterstützend tätig.
Einen großen Anteil am Erfolg der VHS hatten die Dozentinnen und Dozenten, die mit Kompetenz, Engagement und Herz für die VHS aktiv waren. Sie waren und sind es heute noch, die eine Volkshochschule erst lebendig machen. Die große Zahl der Kursleitenden, die zum Teil jahrzehntelang als Dozenten und Dozentinnen in Altenholz tätig waren, zeugen von ihrer Verbundenheit zur VHS und zu „Ihren" Teilnehmenden.
Neben dem Wunsch des lebenslangen Lernens hatte und hat die Volkshochschule in Altenholz auch einen sozialen Aspekt, darüber hinaus schätzt man die kurzen Wege. Und dies soll auch so bleiben.
Bei der 2011 vollzogenen Überführung der VHS in die neu gegründete Förde-vhs war es den beteiligten Kommunen Altenholz, Kiel und Kronshagen deshalb wichtig, das Angebot vor Ort zu erhalten und zu stärken.
Unter der Verhandlungsleitung von Ingrid Schuran (Förde-vhs), Carlo Ehrich (zunächst in der Funktion des Altenholzer Büroleiters, später dann als Bürgermeister) und Dr. Michael Reiter (Amt für Weiterbildung und Kultur, Kiel) ist es durch die interkommunale Zusammenarbeit gelungen, den Standort Altenholz für die Volkshochschularbeit zu bewahren und ein zukunftsweisendes Konzept zu entwerfen.
Auch wenn das „Hauptquartier" der Förde-vhs nun in Kiel beheimatet ist: die Volkshochschule in Altenholz lebt!
Dieses Motto wird die VHS-Arbeit auch in Zukunft – nun unter der Leitung von Helga Jones - bestimmen.
Ursula Dinse für die Förde-vhs