Fortsetzung: Besuch der Sortieranlage für den Inhalt Gelber Säcke

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Unbekannt ist sicherlich das metallene Ungetüm am Ende eines Förderbandes. Es lässt sich per Knopfdruck einstellen, ob Aluminium, Verbundverpackungen oder unterschiedliche Kunststoff-Fraktionen abgeschieden werden sollen. Diese Maschine „schießt mit Luft" und wirbelt die jeweils gewünschte Fraktion heraus. Die „Schuss-Ergebnisse" fallen über einen Trichter in die jeweils angesteuerte Box.

Doch bei aller Perfektion kann diese Maschine weder die Deckel abreißen, die noch am Quark- oder Joghurtbecher hängen, noch kann sie die Zahnpasta-Tube, die Sie in die leere Kaffeetüte gestopft haben, wieder herausklauben. Gleichartige Joghurtbecher ohne Deckel dürfen Sie gerne platzsparend ineinander stecken, doch ungleiche Verpackungsmaterialien sollten immer getrennt in Ihrem Gelben Sack landen. Nur dann kommen sie auf dem Förderband nebeneinander liegend an und können vom „Luftschuss" der Maschine erfasst werden.

Nicht erfasst werden können Kunststoffverpackungen, z.B. im Hygienebereich, die aus unterschiedlichen Kunststoffarten hergestellt sind. Die unterschiedlichen Kunststoffarten des Materials lassen sich nicht mechanisch trennen und deshalb auch nicht stofflich wiederverwerten. Ihr Grundstoff aber ist Erdöl, also ein Brennstoff. Um sie nicht zu vergraben und damit nachfolgenden Generationen zu hinterlassen, gehen sie als Ersatzbrennstoff zur „Thermischen Verwertung" nach Neumünster und werden dort zur Strom- und Wärmeerzeugung verbrannt.

Machen wir uns nichts vor: Auch nach vorbildlicher Sortierung der Verpackungen aus dem „Gelben Sack" entstehen bei der anschließenden „Stofflichen Verwertung" nicht wieder Verpackungen in gleicher Qualität des Ursprungsprodukts. Ehrlicherweise ist das „Re-cyceln" ein „Down-cyceln". Hoffentlich heißt es nun für Sie ganz klar: „VERPACKUNGEN VERMEIDEN".

Im Haushalt sparen gefrierbeständige Behälter jede Menge Gefrierbeutel ein. Für Reste im Kühlschrank und Pausenbrote der Schulkinder machen passende Gefäße Alu- oder Frischhaltefolie überflüssig. Beim Einkauf im Hygienebereich gibt es Produkte mit Nachfüllpackungen. Unser Trinkwasser spart getrunken jede Menge Verpackung ein. Lose angebotenes Obst und Gemüse ist oft von Natur aus verpackt durch Schale oder Hüllblätter, kann also unverpackt nach Hause gebracht werden. An der Fleisch- oder Käsetheke sollten Sie jedes Mal nach dem Marktleiter fragen, um endlich mitgebrachte Gefäße nutzen zu dürfen.

Für den AKU
Helga Tewes