Baum- und Straucharten an unseren Straßen

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

die Segelolympiade 1972 fand zwar in Schilksee statt, doch uns Altenholzern brachte sie außer der zweiten Brücke über den Kanal eine zweite Straße in den Dänischen Wohld. Vorher fuhr der Postbus von der „Bölckestraße" in Holtenau über den „Negerkral" in Stift durch die „Dänischenhagener Straße" am Rathaus vorbei links ab durch die Straße, die jetzt „Rote Kate" heißt, und mündete in die „Klausdorfer Straße", kurz bevor diese über die Bahnschienen führt.

Mit dem Ausbau der 503 bekamen wir einen Abzweiger, der als „Altenholzer Straße" mit einer Überführung der Bahnschienen zu einer zweiten Durchgangsstraße durch Klausdorf wurde. Die „Dänischenhagener Straße" wurde hinter dem Rathaus geschlossen. Der Postbus bzw. die Linie 900 biegt jetzt erst hinter dem Friedhof in die „Klausdorfer Straße" ein. An der „Roten Kate" kann man nun in Ruhe im Knick Brombeeren pflücken und im Bereich des Friedhofs ist zwischen alter „Dänischenhagener Straße" und neuer „Altenholzer Straße" ein Stück „Niemandsland" entstanden, breiter als der alte Knick, aber für einen richtigen Wald zu schmal.

An der kurzen Mauer zum Radweg wurden Fichten gesetzt, die als Weihnachtsbäume sofort wieder verschwanden, auf der Krone des Tunnels zur Sicherung eine Ligusterhecke gepflanzt und die Parkbuchten vor dem Friedhof mit Straßenbegleitgrün eingefasst. In allen anderen Bereichen dieses Niemandslandes geschah vor allem das, was in unseren Breiten geschieht, wenn wir nichts tun: Es entstand Wald. So wie die Knicks unserer Landschaft vor fast 250 Jahren auf den Wällen mit Waldpflanzen aus der Nachbarschaft bestückt wurden, siedelten sich hier Bäume und Sträucher aus dem nahen Umfeld an und wuchsen in den 40 Jahren dem Licht entgegen.

In der schmalen langen Fläche konnte allerdings kein stabiler Waldinnenraum entstehen. So kam der milde Winter 2016/17 gerade recht, um Forstarbeiten durchführen zu können. Was von vielen Altenholzern als „Kahlschlag zur Arbeitsbeschaffung" bezeichnet wurde, stellt sich bereits im ersten Sommer als erfolgreiche Verjüngungs- und Verdichtungsmaßnahme heraus. Außer den bekannten Knickpflanzen wie Schlehe, Hasel, Hainbuche, Esche, Weißdorn, Rosen und Brombeeren treiben hier mindestens 13 weitere heimische Baum- und Straucharten aus. Mehr Vielfalt auf Niemandsland zwischen Straßen geht nicht!

Für den AKU
Helga Tewes