Das Jakobskreuzkraut

Veröffentlicht in Umwelt und Natur

Liebe Altenholzer,

jetzt blüht das Jakobskreuzkraut, auch in Altenholz. Beim Rundgang durch die Randbereiche unserer Besiedlung kann man es entdecken, vereinzelt und selten vermehrt, wie z. B. neben dem Radweg an der Stadtautobahn auf der Höhe der Tankstelle in Altenholz-Stift.

In diesem Bereich fanden vor wenigen Jahren Erdarbeiten statt, d.h. es gab danach offene Flächen. Das Jakobskreuzkraut als zweijährige Pflanze benötigt derartige Flächen, damit seine Samen Fuß fassen und nach der Blattrosette im ersten Jahr im nächsten Jahr aufwachsen und blühen können. Der Bewuchs dieser Flächen bietet über mehrere Jahre immer noch Lücken, in denen Samen des Jakobskreuzkrautes keimen können. Es wird zu beobachten sein, wie lange der Bestand hier noch zunimmt, bis sich schließlich mehrjährige Pflanzen durchsetzen und die letzten Lücken schließen. Das Jakobskreuzkraut verdrängt keine anderen Pflanzen, kann aber selbst zurückgedrängt werden.

Die gelben Blütenblätter des Jakobskreuzkrautes sind zwar klein und schmal, doch durch ihre Vielzahl in den Korbblüten weithin sichtbar. Auch anderes Gelb leuchtet um diese Zeit im öffentlichen Gelände: Johanniskraut als Staude mit nur fünf breiteren Blütenblättern und der Gartenflüchtling Gilbweiderich, ebenfalls eine Staude mit fünf breiten Blütenblättern.

Sie hören es zwar nicht gern, doch das Jakobskreuzkraut bildet die Nahrungsgrundlage für 170 Tierarten, z. B. den Blutbär, eine Schmetterlingsart, die auch Jakobskrautbär genannt wird. Die wichtigsten Bestäuber des Jakobskreuzkrautes sind Schwebfliegen aller Art. Honig- und Wildbienen fliegen es nur an, wenn sie wenig andere pollen- und nektarreiche Blüten finden. Das ist die Sorge der Imker gegen Ende der Lindenblüte.

Alternativen im öffentlichen Bereich bieten außer dem genannten Johanniskraut und Gilbweiderich bei uns z. B. Blütenstände der Brombeeren. Bienennahrung bei Blütenvielfalt ist in unseren privaten Gärten reichlich gegeben, wenn Sie gefüllte Blüten und besondere Zuchtformen vermieden haben, weil diese weder Pollen noch Nektar enthalten. Die Liste der Blumen für eine Bienenweide ist um diese Zeit lang: Dahlien, Flockenblumen, Kapuzinerkresse, Karde und Kugeldisteln, Lavendel, Malven aller Art bis zur Stockrose, Nachtkerzen und Phlox, Ringelblumen, Salbei und andere Küchenkräuter, Sonnenbraut und Sonnenhut. Wer seinen Rasen barfuß nur frühmorgens zum Tautreten betritt, kann durch größere Mähabstände mit Gänseblümchen, Klee und Brunellen die Bienenweide in seinem Garten sogar noch erweitern.

Für den AKU
Helga Tewes