Weihnachtsgruß der Gemeinde Altenholz

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Sehr geehrte Mitbürgerinnen, sehr geehrte Mitbürger!

Weltweit gibt es derzeit ein Thema, das besonders intensiv und vielschichtig diskutiert wird: die wachsende Zahl von Menschen, die aus ihren Heimatländern zu uns nach Europa fliehen. Die Bilder von zerstörten Städten in Syrien und Afghanistan sind uns geläufig und führen uns das Elend vor Augen. Die Greueltaten des sog. „Islamischen Staates", der Taliban und der Terrorgruppe Boko Haram lassen uns erschaudern.

Viele Flüchtlinge lassen Angehörige und Freunde zurück, packen die allernötigsten Habseligkeiten zusammen und nehmen die Gefahren einer wochenlangen Reise über das Meer oder durch unbekanntes und unwegsames Terrain auf sich, um nach Europa zu gelangen. Viele von ihnen wollen nach Schweden, nach Österreich, aber viele wollen auch nach Deutschland. Natürlich hat es sich herumgesprochen, dass wir ein wohlhabendes Land sind, ein reiches Land, in dem es den meisten Menschen gut geht, einigen auch sehr gut und nur relativ wenigen schlecht. Diesen Wohlstand haben wir uns nicht ganz allein erarbeitet, für diesen Reichtum sind wir nicht allein verantwortlich. Kakao aus Süd- und Mittelamerika, Tee aus Indien und China, Kaffee, Baumwolle und andere Produkte sind hier für wenige Cents zu haben und werden von uns im Alltag konsumiert. Bodenschätze, wie Kupfer, Gold, Erdöl etc. werden von uns importiert und weiter verarbeitet. Viele unserer Produkte werden in ferne Länder exportiert und helfen hier, Arbeitsplätze zu sichern.

Wer will es den Menschen aus Syrien, Libyen, Afghanistan, Eritrea und anderen Staaten verdenken, wenn sie nach Wegen suchen, den lebensgefährlichen Auseinandersetzungen, Kriegen und Bürgerkriegen in ihren Heimatländern zu entkommen. Aber auch Not, Elend, Hunger und Ausweglosigkeit sind gute Gründe, um sich auf zu machen in eine bessere Welt. Viele dieser Flüchtlinge kommen nach Deutschland, für viele endet eine lange und gefährliche Reise in unseren Städten und Dörfern.

Nach aktuellen Prognosen sollen in diesem Jahr 138 Flüchtlinge in Altenholz ein neues Zuhause finden, bis über ihr Asylgesuch entschieden ist oder sie als Flüchtling anerkannt sind. Die Gemeindeverwaltung ist derzeit intensiv damit beschäftigt, für unsere neuen Mitbürger Wohnungen zu finden, diese zu mieten, ggf. umzubauen und einzurichten. Dabei und insbesondere bei der anschließenden Aufnahme und Betreuung der Menschen werden wir von vielen engagierten ehrenamtlich Tätigen aufopferungsvoll und tatkräftig unterstützt. Bei Ihnen, die Sie die Flüchtlinge in deren neuen Wohnungen willkommen heißen, sie bei Fahrten zum Einkaufen, zum Arzt oder zur Behörde begleiten, ihnen Sprachunterricht erteilen und für sie übersetzen, mit ihnen kochen, tanzen, singen, ihnen zuhören und mit ihnen reden, ihnen Aufmerksamkeit und ein Lächeln schenken, möchten wir uns an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Diese große Aufgabe, diese gesellschaftliche Herausforderung wäre ohne Ihren ehrenamtlichen Einsatz nicht lösbar.

Bei einem anderen für unsere Gemeinde sehr wichtigen Thema könnten wir hoffentlich schon bald entscheidend vorankommen. Mit Hochdruck arbeitet die Gemeinde seit Monaten daran, die Folgen der Brandkatastrophe, die im Ortsteil Stift vor einem Jahr die gesamte Ladenzeile vernichtete, zu mildern. Nach sehr vielen Gesprächen zeichnet sich eine gute Lösung ab. Da auch der Kreis Rendsburg-Eckernförde und die Landesregierung die Bedeutung dieser Maßnahme erkannt haben, gehen wir derzeit davon aus, den Neubau eines Einkaufszentrums unbürokratisch und flexibel realisieren zu können. Sobald der Grundstücksbesitzer und der von ihm ausgewählte Investor Einigkeit erzielt haben und ein Betreiber für einen neuen Supermarkt gefunden worden ist, könnte der Bau beginnen. Da er an exponierter Stelle unmittelbar am Ortseingang liegt, würde die Gemeinde gern bei der äußeren Gestaltung des neuen Gebäudes beteiligt werden. Auch bei der Anlage weiterer Parkplätze, bei der Ansiedlung von ehemaligen Ladenbetreibern sowie bei der Gestaltung des Marktplatzes sind gemeindliche Interessen zu wahren. Alles scheint derzeit bei gutem Willen aller Beteiligten lösbar zu sein. Die Gemeinde jedenfalls, sowohl die Gemeindevertretung und ihre Fachausschüsse als auch die Gemeindeverwaltung, haben ihre Aufgaben erledigt. Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst bald am Ostpreußenplatz mit den Bauarbeiten begonnen werden würde.

Wie Sie sehen, werden wir auch im kommenden Jahr viel zu tun haben. Wir freuen uns, wenn Sie uns dabei mit Interesse begleiten und unterstützen, wenn Sie unsere Einwohnerversammlungen und die übrigen Sitzungen nutzen, um sich zu informieren und uns Fragen zu stellen. Nur gemeinsam werden wir es schaffen, das Leben in unserer schönen Gemeinde für alle angenehm und lebenswert zu gestalten.

Sehr herzlich wünschen wir allen Bürgerinnen und Bürgern ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest im Kreise von Familien und Freunden, einen unbeschwerten Jahreswechsel und alles erdenklich Gute im neuen Jahr.

Mit herzlichen Grüßen

                                       Wolfgang Weiß                                                                    Carlo Ehrich
  Bürgervorsteher   Bürgermeister